HAPPY RELEASE DAY

11. September 2020 Allgemein

Today is the day! Release of my new Single Brigthon. Listen to it here

Juhu! release day!

Hier ist der Song

Und das schreibt Musikjournalist Marcus Bäcker…

Gleich der erste Satz in von eigentlich niederschmetternder Endgültigkeit: „We will never fly to Brighton“ – die Gelegenheit ist vertan, eine neue wird es nicht geben. Aufgeschrieben hat ihn die in Köln lebende Singer/Songwriterin Hanna Fearns vor zwei Jahren während der Arbeit an ihrem Album Turn on the Light, als es plötzlich Mode wurde, Bucket Lists zu erstellen, also alles fein säuberlich zu notieren, was im Leben noch unbedingt passieren soll. Schön und gut, dachte Hanna Fearns. Aber was ist, wenn diese Ziele unerreicht bleiben? Wenn man beispielsweise erkennen muss, dass man niemals mit dem geliebten Menschen nach Brighton fliegen wird?

Für das Album kam der Song zu spät, zu weit fortgeschritten war der Prozess, in dem Hanna Fearns gemeinsam mit dem Produzenten Olaf Opal (The Notwist, International Music, Die Realität) das von der Kritik hochgelobte Album „Turn On The Light“ aufgenommen hat. Und zu unfertig die Songskizze, deren Potential aber schon klar war.

Zwei Jahre lang ließ Hanna Fearns das Lied liegen, das sie damals geschrieben und – nicht völlig überraschend – „Brighton“ genannt hatte. Und als dann die Pandemie kam und vieles, worauf man sich gefreut, was man sich ersehnt, was man sich mehr als alles andere auf der Welt gewünscht hatte, abgesagt, gestrichen, für unmöglich erklärt wurde, darunter einmalige Gelegenheiten, wurde Hanna Fearns klar: Es war an der Zeit ins Studio zu gehen und „Brighton“ zu vollenden. Und genau das machte sie dann auch.

Lieder erst einmal liegen zu lassen, um so viel Abstand von ihnen zu gewinnen, dass aus einer biografischen Notiz eine allgemeingültige Betrachtung, aus etwas Konkretem eine Metapher werden kann, das macht Hanne Fearns prinzipiell gern. „Brighton“ meint nun jede Sehnsucht, jeden großen Traum, jede liebgewonnene Idee, von der man sich ein für allemal verabschieden muss. Dass die zweijährige Karenz dem Song nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch gutgetan hat, hängt mit der einfachen Tatsache zusammen, dass Hanna Fearns und Olaf Opal mittlerweile als eingespieltes Team einen besonderen Sound gefunden haben: Die sich beim aktuellen Album Turn on the Light manifestierende Entwicklung vom Country der frühen Tage hin zum komplexeren Folk Noir und cinemaskopischen  Singer/Songwriter-Pop findet auf der neuen Single ebenso ihre Fortsetzung wie der Weg der Sängerin Hanna Fearns hin zu einer Musikerin, die ihre Lieder komponiert, arrangiert und weitgehend selbst einspielt.

Im Kern ist „Brighton“ eine Singer/Songwriter-Ballade. Gesang und Gitarre stehen im Zentrum, das entspricht dem introspektiven Wesen der Erfahrung, die das lyrische Ich machen muss: der individuelle Traum wird niemals Realität werden. Weil die Reise aber mit dem geliebten Mann angetreten werden sollte, kommt ganz dezent noch eine männliche Stimme hinzu, und die gehört keinem Geringeren als dem britischen Singer/Songwriter Paul Armfield. Um diese Grundkonstellation herum hat Hanna Fearns zusammen mit Olaf Opal und Björn Sonnenberg (Locas in Love) eine wunderbar warme und vielschichtige Klanglandschaft erschaffen. Bei „Brighton“ spielt Markus Pieper Schlagzeug, Björn Sonnenberg ein wenig Synthesizer und Gitarre, den Rest erledigt Hanna Fearns im Alleingang, mehrstimmiger Chor und das erste Gitarrensolo ihrer Karriere inklusive; das übrigens fügt sich auf wunderbarste Weise in die filmische Qualität des Sounds ein, so staubtrocken, wie es klingt.

Und so erreicht „Brighton“ eine Stufe, auf der sich auch Lieder von Laura Marling, Johanna Warren, Marissa Nadler, Mercury Rev finden. Ein Lied, das Trost bietet, weil es die Realitäten des Lebens nicht verleugnet, sondern einen geschützten, wohligen Raum schafft, in dem man seiner Trauer nachgeben und sie mit anderen teilen kann. Jeder hat sein eigenes nicht zu erreichendes Brighton. Und jeder hat nun diesen Song, der helfen kann, mit dieser Erkenntnis klarzukommen – mögen die Zeiten auch noch so beklemmend sein. 

 

 

VIEL FREUDE MIT DER  NEUEN SINGLE !